Schon vor über 100 Jahren empfahl der französische Arzt Guillaume Guelpa ein periodisches Fasten zur Förderung der Gesundheit. Doch erst im Jahr 2013 wurde das Intervallfasten international bekannt – vor allem durch populäre Konzepte wie die «2-Day Diet» von Dr. Michelle Harvie, die «5:2-Diät» nach Dr. Michael Mosley oder das alternierende Fasten von Kristina Varady.
Bis heute gibt es keine einheitliche Definition des Intervallfastens. Grundsätzlich beschreibt der Begriff jedoch eine Ernährungsweise, bei der über bestimmte Zeiträume hinweg bewusst auf Nahrung verzichtet wird – sei es für einige Stunden täglich oder an einzelnen Tagen pro Woche.
Ist Intervallfasten gesund?
Intervallfasten wird eine Vielzahl positiver Effekte auf den Stoffwechsel zugeschrieben. Im Gegensatz zu anderen Fastenformen kann es langfristig als Ernährungsstrategie genutzt werden, anstatt nur für begrenzte Zeiträume. Je nach Methode variieren die Dauer und Häufigkeit der Essenspausen.
Wichtig zu beachten: Die meisten Intervallfasten-Konzepte enthalten keine spezifischen Vorgaben zur Lebensmittelauswahl. Eine bewusste und ausgewogene Ernährung sollte daher trotzdem im Fokus stehen. Achten Sie darauf, auch an den Tagen, an denen Sie nicht fasten, gesund zu essen. Unser Tipp: Füllen Sie Ihren Teller hauptsächlich mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln.
Drei bewährte Methoden des Intervallfastens
Die Ernährungsexpert*innen der Kliniken Valens empfehlen folgende drei Intervallfasten-Methoden:
📌 Prinzip: 16 Stunden fasten, 8 Stunden essen
📌 Geeignet für: Einsteiger, Alltag und Familienleben
Bei dieser Methode wird täglich eine 16-stündige Fastenperiode eingehalten, gefolgt von einem 8-stündigen Essensfenster. Die Schlafenszeit wird dabei sinnvollerweise in die Fastenzeit integriert. Diese Form ist besonders leicht in den Alltag einzubauen und eignet sich gut für den Einstieg ins Intervallfasten.
Beispielhafter Essensplan für ein 8-Stunden-Fenster:
Frühstück
1 Kaffee oder 1 Glas Milch
1 Scheibe Vollkornbrot mit Butter und Konfitüre oder Käse
1 Naturjoghurt mit frischen Früchten
Mittagessen
Hähnchenbrust mit gedünstetem Gemüse Vollkornreis Gemischter Salat Als Dessert: Obstsalat
Abendessen entfällt, um die 16-stündige Fastenzeit einzuhalten.
📌 Prinzip: 5 Tage normal essen, 2 Tage mit reduzierter Kalorienaufnahme (ca. 500 kcal)
📌 Geeignet für: Menschen, die keine tägliche Einschränkung möchten.
An fünf Tagen pro Woche wird normal gegessen, an zwei Tagen wird die Kalorienzufuhr auf etwa ein Viertel des üblichen Bedarfs reduziert (ca. 500 kcal bei einem Bedarf von 2000 kcal). Es empfiehlt sich, die Fastentage regelmässig einzuplanen – zum Beispiel mittwochs und samstags.
Beispielhafter Essensplan für einen Fastentag (ca. 500 kcal):
Frühstück: 1 Scheibe Brot mit 1 Stück Käse
Mittagessen: Gemüsesuppe mit frischen Kräutern
Abendessen: Gedünstetes Gemüse mit Rührei
📌 Prinzip: Einen Tag fasten (max. 500 kcal), einen Tag normal essen
📌 Geeignet für: Fortgeschrittene, Menschen mit flexiblen Tagesabläufen
Hier wird jeden zweiten Tag gefastet – an den Fastentagen dürfen maximal 500 kcal aufgenommen werden, während an den normalen Tagen uneingeschränkt gegessen wird.
Beispielhafter Essensplan für einen Fastentag:
Frühstück: Tee mit 1 Teelöffel Honig
Mittagessen: Gedünstetes Gemüse
Abendessen: 1 Glas Gemüsesaft
Welche Methode passt zu Ihnen?
Intervallfasten bietet flexible Möglichkeiten, um die eigene Ernährung bewusster zu gestalten und gesundheitliche Vorteile zu nutzen. Welche Methode die richtige ist, hängt von persönlichen Vorlieben, Alltag und individuellen Zielen ab. Wichtig ist, den Fokus auf eine nährstoffreiche, ausgewogene Ernährung zu legen – egal, für welche Variante Sie sich entscheiden.
ÖKK PRÄVENTION beteiligt sich an einer Ernährungsberatung, wenn Sie die richtige Methode mit einer Fachperson finden wollen.